Sixt: Wachstum durch Auslandserfolg und Carsharing

Erstellt von Fridjof Krenz am 19. November 2014, 15:08 Uhr

Das Geschäft läuft derzeit gut bei Sixt: Das Unternehmen, das zu den größten Autovermietern Deutschlands zählt, wird dieses Jahr wahrscheinlich ein deutliches Plus gegenüber 2013 einfahren. In der Zeitspanne von Januar bis September (also noch vor dem großen Bahnstreik, der sicher noch zusätzlichen Schub gebracht hat) wurde der Gewinn gegenüber des Vorjahreszeitraums um ganze 14,8% gesteigert. Der Großteil des Umsatzes wird dabei immer noch im Kerngeschäft, der Wagenvermietung, eingefahren. In diesem Bereich konnte sich Sixt vor allem im Ausland steigern – dort beträgt das Wachstum 16,8%. In Deutschland waren es immer noch respektable 5,1%. – angesichts der allgemein eher schwächelnden Gesamtwirtschaft ein umso verblüffenderes Ergebnis. Indem das Unternehmen schneller wächst als der Mietwagenmarkt, gewinnt es kontinuierlich Marktanteile, wie der CEO und Hauptaktionär der Mietwagenfirma, Erich Sixt, es ausdrückt.

„DriveNow“ und „MyDriver“ als zukünftige Zugpferde?

Und das Wachstum soll sich fortsetzen: Vor allem in den Vereinigten Staaten möchte Sixt weiter expandieren. Der Autovermieter kalkuliert jedoch bewusst konservativ und stockt seine Wagenflotte nur nach und nach auf.
Neben der klassischen Wagenvermietung breitet sich Sixt auch in anderen, verwandten Geschäftsfeldern aus. Stark im Kommen ist beispielsweise „DriveNow“, die Carsharing-Tochter von Sixt in Zusammenarbeit mit BMW. Unabhängig von festen Stationen kann man bei DriveNow überall in der Stadt Autos kurzfristig mieten und wieder abstellen. Ausfindig macht man den nächsten Wagen per App, gezahlt wird pro Minute. DriveNow ist bereits in mehreren deutschen Städten verfügbar, weitere sollen folgen. Denn mit schon jetzt mehr als 350.000 Nutzern wird das Angebot schon bald schwarze Zahlen schreiben können. Viele Experten prophezeien Carsharing-Projekten eine große Zukunft, da für die neue Generation ein eigenes Auto als Statussymbol an Bedeutung verliert.

Ein weiteres wachsendes Sixt-Projekt nennt sich MyDriver. Hierbei handelt es sich um einen Chaffeurdienst, der vor allem auf längeren Strecken preislich den traditionellen Taxis Konkurrenz macht. Der Marktanteil von MyDriver soll sich in den nächsten Jahren ebenfalls kontinuierlich steigern. Gute Zeiten also für Erich Sixt. Kein Wunder, dass der 70-Jährige kürzlich ankündigte, noch längst nicht an seinen Rückzug aus der Unternehmensspitze zu denken.

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