Mietwagenunternehmen Dexcar zockte Kunden ab?

Erstellt von Nicole Sälzle am 25. April 2019, 16:50 Uhr

Wieder einmal zeigt sich, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen, bevor man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt. Das Mietwagenunternehmen Dexcar soll in den vergangenen Jahren unzählige Kunden aus ganz Europa betrogen haben.

Mietwagen VergleichGeschäftsreisende mögen häufig auf Mietwagen angewiesen sein. Urlauber genießen die Freiheit, die die angemieteten Autos im Reiseland bieten. Doch zur Vorsicht ist geraten, wie dieser neue Fall aufzeigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall der Mietwagenfirma Dexcar, die europaweit Kunden geprellt haben soll. Ihren Sitz hat die Firma in Essen. Vermutet wird, dass zehntausende von Mietwagenkunden in ganz Europa mit einem Schneeballsystem über den Tisch gezogen wurden.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht für die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Bochum der Verdacht auf Betrug. Allein in Deutschland sei „eine Vielzahl von Kunden“ betroffen, wie die Verantwortlichen den Medien gegenüber mitteilten. Hinzu kämen Ermittlungen in Österreich und Italien. In letzterem Land soll aufgrund eines Verstoßes gegen das Kartellrecht bereits eine Strafe von 400.000 € gegen Dexcar verhängt worden sein.

Die Masche mit den Billigpreisen

2014 preschte Dexcar als Startup auf den Markt. Seinen Kunden bot es sowohl Kleinwagen wie auch Luxussportwagen. Doch statt wie bei einem gewöhnlichen Mietwagen-Anbieter wie Sixt, Europcar oder Avis eine entsprechende Leistung für die gezahlte Gebühr zu erhalten, mussten Kunden von Dexcar zwischen 547 und 1.950 € direkt an das Unternehmen überweisen. Wofür? Was das Unternehmen versprach, klingt zu schön, um tatsächlich wahr zu sein.

Nach nur bis zu zwei Jahren Wartezeit sollten Kunden für bis zu 24 Monate ein Auto gratis erhalten. Kfz-Steuer, Wartung, Versicherung und Reifenwechsel wären dann auch schon inklusive gewesen. Hinzu kam, dass sich besagte Wartezeit offenbar verkürzen sollte, wenn Kunden andere Kunden für Dexcar anwerben würden. So unglaublich wie das Modell klingt, gelang es dem Startup dennoch, rund 37.000 Kunden für sich zu gewinnen.

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